Nach zwei Offenlagen (2006 und 2010), jeweils mit der Nordvariante als Trasse bei Ihringen u. Wasenweiler findet im Mai als letzter Schritt vor der Planfeststellung die Erörterung der Planung statt.
Nach der 1. Offenlage gingen 157 Einwendungen beim Regierungspräsidium ein, nach der 2. Offenlage nochmals 39, so dass nun 196 fundierte Einwendungen vorliegen, denen bis heute in keiner Weise Rechnung getragen wurde.
Das heißt: Trotz massiver und begründeter Proteste der Gemeinde Ihringen und der Bürgerinnen und Bürger von Ihringen und Wasenweiler will das Regierungspräsidium die Planung mit der Nordvariante durchsetzen, obwohl mit der Südvariante eine gute Alternativlösung möglich wäre.
Keine Gemeinde würde mit der Südvariante so belastet, wie dies mit der Nordtrasse für Ihringen und Wasenweiler der Fall wäre.
Der Variantenvergleich durch das RP wurde nachweislich in äußerst fragwürdiger Weise vorgenommen, indem man die Südvariante schlechtgerechnet und die Nordvariante schöngerechnet hat, indem man bekannte Tatsachen nicht berücksichtigt und Äpfel mit Birnen verglichen hat.
Die Einzelheiten sind in den Einwendungen ausführlich belegt worden.
Die Belastungen, die mit der Nordtrasse auf unsere Gemeinde zukommen sollen, sind bekannt.
Sie sind weitaus höher als die zu erwartenden Entlastungen, zumal auch ohne Straßenneubau durch Verkehrslenkung der Schwerlastverkehr Innerorts deutlich reduziert werden könnte.
Die Bürgerinnen und Bürger von Ihringen und Wasenweiler werden deshalb mit allen möglichen Mitteln versuchen, die Planfeststellung und den Bau der
B31 als Nordvariante zu verhindern.
Nun rufen umliegende Gemeinden und mancher geplagte Anwohner der L114 nach einem schnellen Weiterbau.
Einmal abgesehen von den diesbezüglich schlechten Aussichten aufgrund des Investitionsstaus beim Bundesverkehrswegeplan und aufgrund der fehlenden finanziellen Mittel:
Wer für einen schnellstmöglichen Weiterbau ist, der sollte sich nachdrücklich und effektiv - zusammen mit der Gemeinde Ihringen und der Bürgerinitiative B31- ES GEHT AUCH ANDERS e.V. - für die Lösung unserer Probleme einsetzen!
Ihringen, den 25.03.2011
Friederike Schlatterer
Wasenweiler, den 21.02.2009
Derzeitiger Stand der Planung:
Nach jahrzehntelangem Dornröschenschlaf wurde im März 2006 uns Bürgern von Ihringen-Wasenweiler die Planung der B 31 West als sogenannte „Nordvariante“ im Rahmen einer „Informationsveranstaltung“ (1. Offenlegung) durch das Regierungspräsidium (RP) vorgestellt. Eine alternative, südliche Trassenführung war zu diesem Zeitpunkt gar nicht erst geprüft worden mit der Begründung, Merdingen habe kein Interesse (!?) und die Straße wäre dann länger und damit teurer.
Nach massiven Protesten der Gemeinde und zahlreichen Einwendungen über die Rechtsanwälte Sparwasser & Heilshorn sah sich das RP gezwungen, die Südvariante zumindest als mögliche Trassenführung zu prüfen.
Im Januar 2009 wurde vom Regierungspräsidenten bekanntgegeben, dass es bei der Planung an der Nordvariante festhält, dass es aber Änderungen im Bereich von Gottenheim gegeben habe, damit der Ponyhof bestehen bleiben kann, und die Bürger im neuen Wohngebiet „Steinacker Berg“ besser vor Lärm geschützt werden. Durch diese Planungsänderung ist eine neue Offenlage, die noch dieses Jahr erfolgen soll, notwendig. Das Planfeststellungsverfahren ist also derzeit auf dem gleichen Stand, wie vor ca. drei Jahren, außer dass jetzt eine Alternativplanung für die Südvariante vorliegt.
Kommentar: Zunächst muss die erneute Offenlage der Planung abgewartet werden, um die Argumente des RP und deren Gewichtung prüfen und abwägen zu können. Offensichtlich soll aber die Nordvariante „auf Biegen und Brechen“ durchgesetzt werden nach dem Motto: „Den letzten beißen die Hunde“. Plötzlich (nach ca. 40 Jahren) drängt die Zeit, eingeplantes Geld für Extrawünsche ist eben für die anderen Gemeinden aufgebraucht und Ihringen-Wasenweiler soll gefälligst - zum Wohle aller - still halten. Mit sachlichen Gründen ist dieser Druck, der nun auch von politischer Seite aufgebaut wird, jedenfalls nicht zu erklären. Die Vorteile einer Südvariante (auch für Merdingen!) sind hinlänglich bekannt. Die Belastungen der Gemeinde Ihringen-Wasenweiler durch die Nordvariante wären unverhältnismäßig hoch und sind nicht zu akzeptieren! Das Regierungspräsidium muss sich die Frage gefallen lassen, warum bei allen anderen betroffenen Gemeinden Rücksicht bei der Planung genommen wurde und bei uns nicht?
Die Bürgerinnen und Bürger unserer Gemeinde werden sich deshalb zur Wehr setzen. Die Gründung einer Bürgerinitiative steht kurz bevor und wir werden mit allen legalen und legitimen Mitteln dafür kämpfen, dass die B 31 als Nordvariante nicht gebaut wird.
SO NICHT!